released April 30, 2016
Recorded live in early 2014, this is one of EMERGE’s many collaborations with female vocalists. Sintari Mimithe’s spoken/breathed voice, with lyrics in Japanese, adds an unsettling intimacy to EMERGE’s austere sonic textures.
As the deep electronic sounds move across the sound field like gigantic plates of rough slate, the voice of Sintari Mimithe adds a more human scale in the higher register, like a narrator from outer space, watching and commeting on prehistoric times when huge tectonic movements created mountains.
File under: dark ambient, drone
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BAD ALCHEMY 89
Der nächste Verwandte ist Kagome (ACK 1006, CD-R), Sascha Stadlmeiers Rendezvous mit SINTARI MIMITHE am 03.05.14 im AC-Hauptquartier in Augsburg. Denn beides sind Ausfluss liveelektronischen Stegreifbrainstormings. Im ersten Fall mit anfangs vagen Anmutungen von Chören, die sich verflüchtigen in einer düster rauschenden, pulsierenden, pumpenden Low-Fidelity-Kulisse, in der sich aber dann doch wieder unterirdischer Produktionsstättenlärm mit katakombischen Zeremonien vermengt. Metalloide und subaquatische Reize spotten der Logik, perkussive und motorische Sounds und Stimmfetzen entfalten ihre eigene. In die Geräuschwelt in ihrer YouDon'tHaveToCallItMusic-Ästhetik diffundiert eine harmonischere mit kultischen Suggestionen von Orgel und Chor. Und bisweilen gibt es Anwandlungen rhythmischer Musterbildungen. Die grösste Schnittmenge ist bruitistisch. Und so hebt auch, rau und knurschig, "Kagome" an. Umso größer ist der Kontrast mit einer raunenden, wispernden Frauenstimme und deren Singsang. Als wäre sie völlig unberührt vom schrillen Tosen um sie herum. Oder als wollte sie die lärmenden Gewalten mit japanischen (?) Zaubersprüchen besänftigen. Es gelingt ihr die Verwandlung des Tosens in ein kaskadierendes Pochen, die jedoch nicht lange vorhält. Die 'Götter', die Eisen wachsen lassen, bleiben raue und stürmische Gesellen mit erzern dröhnenden und brausenden Zungen und peitschenden, klackenden Tentakeln.
www.badalchemy.de
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VITAL WEEKLY
Also a live recording by Emerge, this time with female vocalist of whom I never heard before, Sintari Mimithe, which sounds Japanese, but the information says 'improvised lyrics in imaginary Japanese', so maybe she's not Japanese? Emerge this time samples the voice and creates vast expanding sounds from that, moving away from some of his more Asmus Tietchens inspired material and moves into the world of glacial drones, while Mimithe adds whispering vocal material to the mix; one could expect something very quiet and eerie, but it is actually not really the case here. The music is quite most of the times, sometimes even at the fringe of distortion but the vocal interjections keeps it from leaping into noise land too much. This I thought was quite a closed recording nevertheless, which didn't allow for much light.
(FdW)
www.vitalweekly.net/1027.html
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UNRUHR / BLACK online
harte kost; durchaus: emerge + sintari mimithe (letztere aus japan) begeben sich auf „kagome“ auf einen fast einstündigen trip zwischen harsh noise und psychoakustik.
ganz vorn steht ein sound, der wie eine mischung aus sandstrahler, flex und polarwind alle aufmerksamkeit der hörer (je nach deren geschmack) ad hoc wegfegt oder geradezu magisch anzieht, das versteckte auge dieses unwetters zu finden: in den irgendwann plötzlich sich herausschälenden gesangspassagen vielleicht, vorbereitet durch einen unvermittelten twist in sound, der den fluss unbeeinflusst lässt, sich durch die veränderung in sound aber von lebensfeindlich in richtung proto-hoffnung verschiebt, geradezu hinterrücks. und: ohne diese dann wirklich zu erfüllen. denn „kagome“, einmal an dieser stelle angekommen, will gar nicht weiter aufklaren, verfällt vielmehr in eine zunehmend sinistre stimmung, die die plötzlich aufkommende, wie unschuldig klingende stimme in einem ganz anderen licht erscheinen lässt; merkwürdige klopfzeichen inklusive. so verwundert es nur noch leidlich, dass emerge und sintari mimithe die tür zu dem sturm bald zug um zug wieder öffnen und wie ein gefühltes ewiges anrennen gegen die ohren inszenieren (ewig selbst wenn man bedenkt, dass gegen ende widerum von einer etwas sichereren warte aus gearbeitet wird, aber eben auch das nur kurzfristig).
der reiz von „kagome“ liegt eindeutig in genau diesem magischen wechsel zwischen die ohren zerspaltender attacke im (scheinbar?) immerx gleichen wellenrhythmus und den sich zwar immer wieder andeutenden, dann aber trotzdem wie urplötzlich geschehenden wechseln zu sprache und vorsichtiger schönheit: hypnotisches mantra gegen improvisiertes freispiel gegen ausgefuchstes konzept = top.
schöne grüße
N
unruhr.de/musik/rezensionen/4210-emerge-sintari-mimithe-%E2%80%9Ckagome%E2%80%9C
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