released January 25, 2013
The three solo tracks performed by If, Bwana on this live recording are based on sounds played on the bassoon, flute, and guitar and make a wonderful introduction to his work with layered, pitch-shifted acoustic instruments. This stuff is among the best you can get in contemporary drone music – rich in texture, sensuous, emotional, and still abstract enough to “clear the mind.” On another two tracks, If, Bwana is joined by his local support group at this July 2012 gig in Germany for an unlikely but happy marriage of his layered sound textures, 50 Hz hum, and lots of electroacoustic sound gadgetry.
Supporting If, Bwana at his concert in Augsburg, Germany on 4 July 2012, local artists Sustained Development, elektrojudas, and EMERGE teamed up for a free improvised set using sampled bass guitars, miked-up wave drums and induction coils, monotrons, and smartphone apps, also documented on this 2 CD set. Another two tracks resulted from the trio joining If, Bwana for a demonstration of the possibilities of experimental music, which are endless provided they are approached in an open-minded way. In this case, two very distinct idioms – calm, contemplative drones and fidgety, highly interactive glitch/noise improvisation – fuse perfectly thanks to the alertness of the players.
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BAD ALCHEMY
Wer am 4.7.2012 in die Ganze Bäckerei in Augsburg kam, der erlebte einen prallen Abend. Einmal mit einem Trio aus Sustained Development (Gerald Fiebig), elektrojudas (Wolfgang Wilholm) & EMERGE (Sascha Stadlmeier), in der Hauptsache dann ein Gastspiel von IF, BWANA (Al Margolis), und sodann noch eine Session mit allen vieren. Crossgrained (ACC 1009, 2 x CD-R) dokumentiert nun das denkwürdige Geschehen, bei dem zuerst das Trio mit Bassgitarrensamples, mikrophonierten Wave Drums und Induktionsspulen, monotrons und Smartphone Apps eine , wie soll ich sagen?, eine erstmal unvertraute Atmosphäre schufen. Jedenfalls eine nicht gerade prosaische halbe Stunde, geräuschhaft und teils pulsierend, mit elementaren Einschüssen von luftigem Pfeifen und wässrigem Pumpen, muscheligem Geraschel und hitzigem Andrang. Xenoambient genug, um die Einbildungskraft von irdischem Werkstättenbetrieb umzudirigieren auf Verrichtungen, die man nicht in der Berufsschule lernt. Mit Eisen, Stein, Strom und Motoren lässt sich Vieles bewerkstelligen, dieser spielerisch eloiesken Sublimierung der morlockschen Notwendigkeiten könnten vielleicht sogar dezidierte Maschinenstürmer zustimmen. Margolis dessen Œuvre sich von 1984 an zuerst kassettentäterisch entfaltete auf Sound Of Pig und Cause And Effect, erreichte mit seinem Beitrag zur 11-teiligen Anckarström-Reihe einen ersten Höhepunkt. Seither mkonnte er auf Pogus Productions, seinem eigenen Label, sich als Autodidakt und Außenseiter eine Nische als Modern Composer schaffen, auf Augenhöhe mit Philip Corner, Kenneth Gaburo, Rune Lindblad, Pauline Oliveros, Roger Reynolds. Dazu fungiert er als Label Manager bei Deep Listening und XI Records. Seinen eigenen Stil demonstriert er hier mit 'Bassoon Piece', 'Many many flutes' und 'Massed Guitars'. Aus Samples schichtet er dröhnminimalistische Klangströme, sonor aufblühende Klangfarbfelder, mit einer besonders sonoren Fagottphalanx, einem Chor dunkler Flöten und dem Gedröhn eines Geschwaders gitarristischen Propellermaschinen, in deren anhaltendem Gebrumm er helle Lichtfunken aufblinken lässt. In dritten, nun gemeinsamen Part, 'crossgrained' getauft, kam es zu einer Fusion unter gastfreundlichen Vorzeichen. Das Augsburger Trio war deutlich bestrebt, sich auf Margolis' Dröhnästhetik einzuschwingen, mit langwelligen Haltetönen, zugleich auch fein granuliertem Sound. So entstand ein metalloides Flimmern, ein kollektiver feiner Klingklang, mit etwas mehr Bewegung als bei If, Bwana allein, auch mit einem Rumoren im Hintergrund, vielleicht von raunenden Stimmen. Dazu kommen einige Feedbackdissonanzen, aber nichts, was If, Bwanas Dröhnophilie nicht zuträglich wäre. Der zweite Zusammenklang war dann augsburgerseits selbstbewusster im Versuch, Margolis nun umgekehrt für ihre dezentralen Turbulenzen und improvisatorischen Aktivitäten zu gewinnen, die hier mit kuriosem Tamtam aufwarten und eine fremdartige Fauna suggerieren. Reizvoll genug, um sich dem Vergleich mit den Buried Dreams und Screen Ceremonies von David Toop zu stellen.
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